Auf sichtbar gemachte Erfahrungen können Klient*in und Therapeut*in unmittelbar Bezug nehmen. Über andere Ausdrucksformen als Worte zu arbeiten, kann sehr personzentriert sein. An Symbolisierungs-Vielheiten entlang kann die Therapeut*in direkt spiegeln, was ihre Klient*in ausdrücken möchte. Innere Vorstellungsbilder müssen nicht erst in Sprache übersetzt werden. Die therapeutische Spürbefähigung kann ganz bei der noch werdenden Ausdrucksmodalität der Klient*in sein. Eine Ausrichtung am Felt Sense ist hier zentral, denn er wirkt in den Modalitäten-Wechsel hinein. Welche sensorische Ausdrucksmöglichkeiten den Prozess weitertragen, entscheidet sich auch an den Spielräumen von Strukturgebundenheiten.
Kunsttherapeutisches Focusing arbeitet mit einem Trauma-sensitiven („trauma-informed“) Ansatz aus den Expressive Arts Therapien. Er ist besonders für die sichere Symbolisierung präverbaler, nonverbaler und impliziter sensomotorischer Erlebensinhalte geeignet. Auch sprachlich überbordenden Focusern wird so die Selbstregulierung erleichtert.
Der Studientag führt in Kunsttherapeutisches Focusing für klinische und nicht klinische Anwendungsfelder ein. Selbsterfahrungsbezogene Ausdrucksübungen mit nondirektiven und direktiven Vorstellungsbildern wechseln mit Theorievermittlung ab. Eine der Theoriegrundlegungen ist der Prozess der „Creative Connection“ nach Nathalie Rogers. Künstlerische Vorbildung ist nicht erforderlich. Basiskenntnisse in Focusing werden vorausgesetzt.
* der deutsche Begriff umschreibt die Kreuzung der Methoden Personzentrierte Expressive Kunsttherapie und Focusing Oriented Expressive Arts Therapy FOAT®
Friedgard Blob,
Zertifizierende Koordinatorin TIFI New York, Ausbildnerin im Focusing Netzwerk FN, Focusing orientierte Therapeutin FOT und Focusing Oriented Expressive Arts Practitioner FOAT®, Gesprächspsychotherapeutin und Lehrberaterin GwG, Diplom-Psychologin, Diplom-Pädagogin, Tübingen
Termin:
Samstag, 01. Oktober 2022, 9.15-16.45, 8 UE (6 Stunden)
Ort:
Online
Kosten:
CHF 180
Anmeldung:
Tel. 043 817 41 24 oder mail@gfk-institut.ch